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WISSEN

Boden

Klimaneutral essen – Boden und Ökosysteme schonen

Im zweiten Teil unserer Serie haben wir kennengelernt, welche Rolle das CO2 bei der Herstellung von Lebensmitteln spielt. Pflanzen – auf dem Land und im Wasser – binden beim Wachsen CO2 und wirken so den Treibhausgas-Emissionen bei der Tierzucht und der Lebensmittel-Verarbeitung entgegen. Doch welche Faktoren sind noch wichtig, wenn ihr euch klimaneutral ernähren wollt?

Soil

Boden und Ökosysteme schonen

Land als Lebensraum erhalten

Pflanzen, Tiere und auch wir Menschen können nur in einer passenden Umgebung leben und überleben. Häufig wird absichtlich versucht, diesen Lebensraum aus wirtschaftlichen Gründen zu verändern. Ein Extremfall ist hierbei das Abholzen der Regenwälder. Ist es überhaupt möglich, den Lebensraum an menschliche Bedürfnisse anzupassen UND die Bedürfnisse anderer Lebewesen zu berücksichtigen?

Rodung

Weltweit wird derzeit tropischer Regenwald auf etwa der Fläche von 18 Fußballfeldern abgeholzt – pro Minute! Davon ein Großteil für Ackerland. Die ursprüngliche Pflanzen- und Tierwelt in diesem Lebensraum ist verloren. Die Abholzung betrifft übrigens bei weitem nicht nur Brasilien, sondern auch die Regenwälder Indonesiens oder Waldgebiete in der Russischen Föderation. Hier geht es unter anderem um den Verkauf von Holz an internationale Möbelkonzerne.

Landverbrauch

Werden auf weiten Flächen Monokulturen angebaut oder Gewächshäuser betrieben, so wird das natürliche Ökosystem verdrängt. Auf Dauer leidet die Bodenqualität, Krankheiten oder Schädlinge breiten sich aus. Häufig kann bald nicht einmal mehr die besagte Monokultur-Pflanze kann gedeihen. Bei der Produktion von Fleisch oder Milch kommt Weideland und die Fläche für Ställe hinzu. Sie machen derzeit zusammen 26% der eisfreien Erdoberfläche aus. Vergleicht man den Flächenverbrauch von Lebensmitteln, die eine durchschnittliche Person pro Jahr verbraucht, zählen folgende zu den Spitzenreitern: Milch mit 579m², Schweinefleisch 498m², Rindfleisch 351m², Kaffee 208m², Getreide 212m². Dabei entfällt der höchste Flächenverbrauch auf tierische Produkte wie Fleisch und Milch. Die Gewinnung von Lebensmitteln im Meer (Aquakultur) z.B. von Fisch, Muscheln, Krustentieren und Algen ist eine landfreie Alternative. Sie hat in China, Japan und im Mittelmeer schon eine lange Tradition.

Verzichteten die Deutschen beispielsweise einmal wöchentlich auf Fleisch, würde eine Fläche von 595.000 ha für andere Nutzungen frei. Das ist eine Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie die Fläche des Saarlands.

Aus einer Ernährungsstudie des WWF 2012

Bodenbearbeitung

Land- und forstwirtschaftliche Maschinen mit einem Gewicht von bis zu 60 Tonnen verdichten den Boden, auf dem sie fahren, stark. Hohlräume verschwinden, so dass Insekten und Würmer dort nicht mehr in ihrer natürlichen Umgebung leben können, teilweise Wasser gar nicht mehr versickern kann. Nitrate aus Düngemitteln übersäuern den Boden, wichtige Bodenlebewesen, wie z.B. Regenwürmer, können im sauren Boden nicht mehr überleben. Durch das Nährstoffüberangebot siedeln sich stickstoffliebende Pflanzen an und verdrängen vorhandene Arten. Mit ihnen verschwinden auch viele Tierarten.

Icons made by Smashicons from www.flaticon.com. Quellen:

  1. https://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/flaechenverluste.htm
  2. http://www.fao.org/animal-production/en/
  3. https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/verdichtung
  4. http://www.stickstoffausstellung.de/fileadmin/redakteure/materialien/hausarbeiten/Nitrat-und-Boden.pdf
  5. https://www.alimentarium.org/de/wissen/geschichte-der-aquakultur
  6. https://mobil.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/studie_tonnen_fuer_die_tonne.pdf
  7. https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Artensterben